Culture Counsel Network

Bildung und Kultur – Learning from Culture

Dokumentation Personalführung


Personalführung 11-2016

Sinnorientiert motivieren statt manipulieren

Dr. Helmut de Craigher

„Wie bekomme ich meine Mitarbeiter motiviert?“ Das ist eine der häufigsten Fragen von ratsuchenden Unternehmern oder ihrer Führungskräfte. Es ist eine falsche Frage. Sie unterstellt die Machbarkeit von Motivation durch ein allmächtiges Management. Sie übersieht, dass gesunde Mitarbeiter bereits motiviert sind. Die lebensnotwendigen Sinnquellen – wie Beziehung, Können, Anerkennung – sind durch die menschlich-seelische Natur vorgegeben und können nicht einfach durch betriebliche Ziele ersetzt werden. Und Menschen fangen spätestens in Krisen an, nach dem „letzten“ Sinn zu fragen, wie ihn nur die Religionen bieten. Deshalb ist Personalführung im Unternehmen letztlich weniger eine methodisch-technische, sondern eine humane und kulturelle Herausforderung. Sie fordert nicht den reinen Betriebswirt, sondern den ganzen gebildeten Menschen!

Utopie-Ramsch

Wie kommt es zu der falschen Frage? Menschen sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck berechenbare Leistungen erzeugen. „Anreize“, die auf Knopfdruck die erwünschte „Reaktion“ hervorrufen, gehören zum Utopie-Ramsch aller Diktaturen. „Anreizprogramme“ bewirken langfristig oft das Gegenteil des Gewünschten, nämlich eine zunehmende Anspruchshaltung und taktische Gerissenheit im Durchsetzen von Arbeitnehmervorteilen.

Die richtigen Fragen
Die Wahrheit ist: Gesunde Mitarbeiter sind motiviert. Die richtigen Fragen lauten:

  1. „Wozu sind meine Mitarbeiter motiviert“? und
  2. „An welche Stelle in meinem Unternehmen passen diese Motive? – und wo nicht?“
  3. „Bietet mein Unternehmen und bieten seine Führungskräfte glaubwürdig Ziele und Ideale an, hinter der die Mehrheit der Arbeitnehmer sich einordnen kann?

Es geht also nicht darum, Mitarbeiter zu locken oder ihnen gefällig zu sein. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern einen wirklichen Gefallen tun wollen, bieten Sie ihnen eine sinnvolle Aufgabe und Chancen, dabei Erfolge zu erleben.

Erster Schritt: Wie sind meine Mitarbeiter motiviert?
Zeigen Sie Ihren Führungskräften, wie diese dabei vorgehen sollen.

  1. Prüfen Sie die Motivationsstruktur der einzelnen Mitarbeiter. Akzeptieren Sie bei Schlüsselpositionen auf Dauer keine nur taktische Zustimmung zu Zielen, Mitteln und betrieblichen Gegenleistungen.
  2. Beseitigen Sie Motivationshemmnisse (falsche Aufgabe, mangelnde Ausstattung, falsche Anreize, Führungsfehler, falsche Erwartungen des Mitarbeiters).
  3. Bestimmen Sie „situativ“ den Reifegrad des Mitarbeiters und arbeiten Sie je nachdem beherzt mit klaren Anweisungen, mit ausführlichem Einlernen, mit Delegation und/oder mit Zielen.

Fortsetzung und weitere Information beim Autor.

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